ORF-Sommergespräch 1988: Jörg Haider - Johannes Fischer

Der Mann, der mich – trotz Claudia Schiffer – zum Fernsehen brachte

Der legendäre Radio- und Fernsehjournalist Johannes Fischer war von 1995 bis 2000 mein Chef, als Sendungsverantwortlicher der ZiB2 und später auch der ZiB3. Seinetwegen bin ich nach zehn Jahren vom Radio zum Fernsehen gewechselt, fast alles, was ich über Fernsehen weiß, habe ich von ihm gelernt. Neben Anton Pelinka an der Uni, Roland Machatsche in der Radio-Außenpolitik und Franz Kössler im ORF-Büro Washington war er mein wichtigster Lehrer.

Im Jänner 2016 wurde Johannes Fischer der Berufstitel “Professor” verliehen – ich durfte im Kanzleramt die Laudatio halten. Es war mir eine große Ehre.


Vielen Dank für die ehrenvolle Einladung, dass ich zu diesem schönen Anlass heute hier sprechen darf. Es ist eine prachtvolle Gelegenheit, es dem zu Ehrenden mal heimzuzahlen.

Johannes Fischer – Professor Johannes Fischer – ist nämlich schuld daran, dass ich seit 21 Jahren bei einem Medium arbeite, das mich nie interessiert hat: Beim Fernsehen.

Vor genau 21 Jahren, im Jänner 1995, saß ich mit Johannes Fischer im Cafe Griensteidl und er bot mir ein Rendezvous mit dem Supermodel Claudia Schiffer an. Fischer hatte damals den Auftrag des neuen ORF-Chefs Gerhard Zeiler, die ZiB2 neu aufzubauen. Dafür wurde er vom KURIER zurück in den ORF geholt. Viele von Ihnen werden sich an dieses kurze Gastspiel Fischers im KURIER nicht mehr erinnern – dabei hatte es einen Anlass, der kaum aktueller sein könnte.

1994 hatte Johannes Fischer im INLANDSREPORT den damaligen Innenminister Löschnak interviewt – über die immer restriktivere Asylpolitik der Regierung Vranitzky. Fischer stellte Löschnak damals eine Frage, die man heute wieder stellen könnte: Ob denn er selbst oder jemand aus seiner Familie je Flüchtling gewesen sei? Diese simple Frage schlug dann erstaunliche Wellen, die letztlich den langjährigen INLANDSREPORT-Chef Fischer aus dem ORF gespült haben, ins zeitweilige Asyl bei seinem alten Freund Peter Rabl im KURIER.

Die Weisung des damaligen Informations-Intendanten Johannes Kunz zum Löschnak-Interview hing später übrigens eingerahmt auf Fischers Toilette. So hat er es jedenfalls mal in einem Interview erzählt. (Kleine Enthüllung: Ich war schon auf Fischers Toilette, habe dort jedoch nirgendwo eine Kunz-Weisung gesehen. Welchen Weg auch immer dieses wertvolle Schriftstück gegangen ist…)

Das war übrigens nicht das erste Interview, dass Johannes Fischer einen Job gekostet hat: 1968 hatte er als junger Journalist beim KURIER begonnen – in der Sportredaktion – und er durfte dort über die Formel 1 schreiben. Seine Formel 1-Karriere war allerdings nach einem Interview mit Jochen Rindt sehr schnell wieder vorbei. Das Interview war nämlich – ich zitiere den Interviewer – „unfassbar blöd“. Details sind leider nicht überliefert.

Aber wieder ins Jahr 1995. Johannes Kunz war mittlerweile Konzertveranstalter, ich saß mit dem neuen ZiB2-Chef Johannes Fischer im Griensteidl und ich muss gestehen, ich war sehr nervös.

DIE RADIO-LEGENDE

Ich kannte Fischer praktisch nur aus dem Fernsehen – und aus dem Kantinen-Tratsch im ORF-Funkhaus, wo ich damals als Radioredakteur beschäfigt war. Johannes Fischer war im Funkhaus eine Art Legende, weil er dort von 1975-80 Innenpolitik-Ressortleiter war, der jüngste aller Zeiten übrigens. Noch zehn Jahre später konnten Zeitzeugen wie Alois Eichinger oder Fritz Pesata ganze Mittagessen lang vom Workaholic Fischer schwärmen, der das Funkhaus bei Dienstschluss nie ohne Aufnahmegerät verließ, durch irgendwelche Innenstadt-Beiseln zog, bis er endlich einen Politiker traf, dem er noch das Mikro unter die Nase halten konnte, bevor er um Mitternacht zurück ins Funkhaus fuhr, um sein Exklusiv-Interview für das MORGENJOURNAL fertig zu schneiden.

1980 holte dann Rudolf Nagiller den Radiomann Fischer ins Fernsehen, als Moderator der POLITIK AM FREITAG. Von Fernsehen hatte Fischer keine Ahnung, das mussten ihm Peter Rabl und Franz Hlavac erst beibringen.

Aber störrisch zu sein, das musste ihm niemand beibringen – und als im Dezember 1984 über die Hainburger Au gestritten wurde, füllte Fischer ein ganze Sendung mit den schönsten Bildern der unberührten Au. Das kam nicht ganz so gut an und mit der POLITIK AM FREITAG war es dann auch bald wieder vorbei.

Danach war er im INLANDSREPORT störrisch – und hat dort gemeinsam mit Franz Hlavac, Wilfried Seifert, Peter Resetarits, Claudia Neuhauser, Robert Wiesner, Kurt Langbein und etlichen anderen klugen, kritischen und investigativen Politik-Journalismus gemacht. Davon gab es damals im Fernsehen nicht übermäßig viel.

“IDEOLOGISCHE MISSGEBURT”

In dieser Zeit ist Johannes Fischer auch zum ersten Mal in mein Leben getreten. Ich hatte mich schon als Jugendlicher sehr für Politik interessiert und kannte aus dem Fernsehen diesen immer ziemlich mürrisch aber extrem kompetent wirkenden Moderator und bärbeißigen Interviewer.

Sein berühmtestes Interview führte er übrigens 1988 auf einer Kärntner Alm mit dem damals noch recht jugendlich-ungestümen Jörg Haider. Sie alle kennen aus diesem Sommergespräch den Sager von der österreichischen Nation als “ideologischer Missgeburt” – er gehört seit langem zur politischen Folklore der Zweiten Republik.

Ich kannte Fischer auch, weil Ende der 1980er oder Anfang der 90er eine Zeitschrift – ich glaube, es war der WIENER – eine Umfrage unter Politikern durchgeführt hatte, wer die besten Innenpolitik-Journalisten des Landes wären. Mit haushohem Abstand hatte der damalige INLANDSREPORT-Chef gewonnen. Mir als ganz jungem Journalisten imponierte das damals sehr – dass den Mann, der für die kritischste Politiksendung des ORF verantwortlich war, auch jene Leute, für den Besten hielten, über die er so kritisch berichtet hat.

Ein einziges Mal hatte ich auch persönlich mit ihm zu tun, im Herbst 1985. Damals hatte mich das Landestudio Tirol gerade frisch von der Matura als freien Mitarbeiter genommen und meine Vorgesetzten schickten mich für ein paar Wochen in die Lehre nach Wien, in den damaligen Grundkurs des Kuratoriums für Journalisten-Ausbildung.

Die drei Tage Interview-Seminar leitete damals der berühmte INLANDSREPORT-Chef Joannes Fischer. Sie lernen also heute: Er ist schuld an meinen Interviews. Für künftige Beschwerden deshalb: [email protected].

Nach diesen drei Tagen Seminar war ich jedenfalls – was er nicht wissen konnte – endgültig ein Fischer-Groupie. Zehn Jahre später traf ich ihn dann zum ersten Mal wieder, eben im Jänner 1995 im Griensteidl, und er trug mir das bereits erwähnte Rendezvous mit Claudia Schiffer an.

DAS SCHIFFER-INTERVIEW

Ich muss allerdings gestehen: Ich war nicht der Einzige, dem Fischer ein Date mit Claudia Schiffer angepriesen hat. Wie sich nämlich schnell herausstellte, hatte er jedem Mann, den er für seine neue ZiB2-Redaktion anwerben wollte, damals die gleiche Geschichte erzählt: Wenn innenpolitisch was los ist, dann machen Sie die geilste, investigativste und kritischste Reportage im ORF, ganz egal wie lang sie wird, ob Sie zwei oder drei Kamerateams brauchen, spielt alles keine Rolle… Und wenn die Claudia Schiffer zum nächsten Opernball kommt, dann machen SIE das Interview.

Ich hab damals ohne Nachzudenken zugesagt – unter der Bedingung allerdings, dass ich Claudia Schiffer nicht interviewen muss. Der Opernball hat mich nie sehr interessiert. Und das war auch gut so, denn das esklusive Interview mit Claudia Schiffer war ohnehin auch mehreren anderen Kollegen versprochen worden. Vielleicht nicht ganz zufällig hatte die erste ZiB2-Redaktion einen recht hohen Männer-Anteil. (Was Fischer damals Eva Pfisterer, Elisabeth Ludl und Birgit Fenderl versprochen hat: Keine Ahnung.)

Diese kleine Anekdote sagt uns aber Zweierlei über Johannes Fischer: Er ist ein Menschenfänger, mit einem großartigen Talent, Menschen für etwas zu begeistern. Und er hat auch einen gewissen Hang zum Boulevardesken.

Jetzt, wo die Professoren-Ernennung schon durch den Ministerrat und die Urkunde aus die Druckerei ist, kann ja nix mehr passieren und ich kann es erzählen: Professor Fischer war nicht unbedingt im journalistischen Elfenbeinturm zuhause. Klar, seine große Leidenschaft war immer die Innenpolitik: Der Umgang mit Österreichs Nazi-Vergangenheit, jede Korruptionsaffäre von Noricum bis zum Club45 oder die junge Umweltbewegung – aber gegen eine saftige Chronik-Geschichte hatte er nun wirklich gar nichts einzuwenden.

Während seine INLANDSREPORT-Mannschaft jahrelang für jede Sendung einplanen musste, dass minütlich Udo Proksch verhaftet werden könnte, war es in der ZiB2-Zeit dann Tibor Foco, der bis heute flüchtige Mörder. Jack Unterweger war auch so ein Codewort, bei dem Fischer leuchtende Augen bekam. Und noch heute freut er sich, dass nicht nur Yassir Arafat und Peter Ustinov live am ZiB2-Tisch gesessen sind sondern auch Bud Spencer und Terence Hill und ein gewisser Otto Waalkes. Ok, der war mehr unterm ZiB2-Tisch…

DER QUOTEN-MANN

Es ist also nur passend, dass Fischer später auch das Chronik-Magazin THEMA geleitet und zu immer neuen Quoten-Rekorden geführt hat. Unter anderem mit einer der meist-gesehenen Sendungen der jüngeren ORF-Geschichte: Dem ersten Interview mit Natascha Kampusch, für das Fischer als Sendungschef verantwortlich war. Er ist ja – man muss es sagen – kein Feind der Quote. Im Gegenteil: Ein Tag, an dem die ZiB2 weniger als 650.000 Zuseher und unter 35 Prozent Marktanteil hatte, konnte ihm merkbar die Laune verderben. Das war deshalb etwas unangenehm, weil die ZiB2-Frühsitzung immer mit der Verlesung der Quoten begann und Fischer – damals wahrlich noch nicht von professoraler Gelassenheit – durchaus launisch sein konnte. Und auch manchmal schwierig.

Dass Quoten wichtig sind, habe ich – vom noblen Ö1 kommend, wo das als etwas unfein galt – von Fischer gelernt. Quoten sind für Fernseh-Macher nicht nur wegen der Werbung wichtig, die die Redaktion mitfinanziert – sondern vor allem deshalb, weil wir unsere Arbeit nicht für uns selber machen, sondern für ein Publikum.

Aufklärung – und darum geht es ja letztlich im politischen Journalismus und das ist das, wofür JF seit 40 Jahren steht – Aufklärung also, braucht Publikum.

„Preaching to the converted“, das kann man diversen Religionen überlassen. Fischer wollte immer, dass die ZiB2 eine möglichst breite Sendung ist, die mit ihren politischen Reportagen und den fabelhaften Interviews von Robert Hochner und Ingrid Thurnher möglichst viele Menschen erreicht. Als Sendungsmacher hatte Fischer jedenfalls eine Pranke, wie kein anderer.

Mehrere andere seiner Eigenschaften, die ich in dieser Zeit kennengelernt habe, werde ich auch nie vergessen. Zum einen: Planung ist überschätzt. Sagen wir es offen: Johannes Fischer ist nicht nur – ab heute – ein zerstreuter Professor, er ist ein ziemlicher Chaot. Hätte er in seinen Redaktionen nicht immer zuverlässige Stellvertreter gehabt, wären wohl nur wenige Sendungen am richtigen Tag erschienen.

Die beste Geschichte war im Zweifel immer die, die erst drei Stunden vor Sendungsbeginn ausgebrochen ist und für die Sendungschef Fischer, wie vom Feldherrenhügel aus, Reporter und Kameras durch die Stadt dirigieren konnte. Und jeden Tag wurden in der ZiB2 zwei oder drei Geschichten noch geschnitten, während im Fernseher schon die Signation lief. Blöd war, wenn eine dieser Geschichten der geplante Aufmacher war. Auch nicht selten.

Dabei war sich der Chef selbst aber für keine Arbeit zu schade. Wenn Not an Mann oder Frau war, marschierte er selber in den Schneideraum, um eine Geschichte zu lesen oder selbst noch eine Headline zu basteln. Oder mit Kaffee für die gestressten Redakteure.

VOM PAPST ZU PATERNO

Als wir damals in der ZiB2 begonnen haben, war Johannes Fischer knapp fünfzig. Seine Redaktion war im Schnitt fünfzehn bis zwanzig Jahre jünger. Und trotzdem war er jeden Tag in der Frühsitzung der ZiB2-Redakteur mit der meisten Energie, mit dem meisten Enthusiasmus und den meisten Ideen. Ok, nicht alle Ideen waren realistisch.

Im Normalfall war es so, dass sich Fischer zu einer beliebigen Kirchen-Geschichte in der Früh als Studiogast den Papst gewünscht hat. In der Sitzung um 14 Uhr war er dann schon mit dem Kardinal zufrieden und in der nächsten Sitzung um 17h30 war es meistens Bischof Krenn. Oder August Paterno.

Aber jeden Tag, von der ersten Frühsitzung an, hat er uns gefordert, mit Ideen und Fragen bombardiert und angetrieben. Dabei lernte ich auch die für mich beeindruckendste Eigenschaft Fischers kennen: Seine Fähigkeit, aus seinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen nicht nur alles herauszuholen, was in ihnen drinsteckt, sondern sogar noch mehr. Jedenfalls mehr, als sie selbst in sich vermuten. Er ist ein begnadeter Motivator. Und er ist – und das gehört wohl zusammen – ein begnadeter Lehrer.

Damit sind wir auch unmittelbar beim heutigen Anlass. Ein Professor im ursprünglichen lateinischen Wortsinn ist ja ein „Lehrender“.

Und genau das war Johannes Fischer immer, wie Ihnen alle seine Schüler aus vier Jahrzehnten Journalismus bestätigen können. Er hat sich in den vielen Redaktionen, die er geleitet hat, immer besonders für die Jungen interessiert. Er hat sie ausgebildet, uns das Handwerk beigebracht, uns gefördert, ermutigt und Geschichten machen lassen und er hat von uns Geschichten verlangt, die oft etwas über unserer Altersklasse lagen.

Dabei hat er einem oft mehr zugetraut als man sich selber zugetraut hat. Weil man dieses Vertrauen unbedingt rechtfertigen wollte, hat man sich eben ganz besonders bemüht – weil man “den Fischer” nicht enttäuschen wollte.

Und wenn einem seiner Jungen – oder auch seiner Älteren – mal ein Fehler vorgeworfen wurde oder auch wirklich passiert ist, dann stand Fischer vor ihm wie eine Mauer. Er hatte als Chef “grundsätzlich den Solidaritäts-Reflex mit seiner Redaktion”, sagt – völlig zu Recht – Peter Resetarits, der ihn seit den Anfängen des INLANDSREPORT aus nächster Nähe kennt.

DER SIEZER

Überhaupt kann man sich Johannes Fischer ganz schlecht anders vorstellen, denn als Chef, der er ja auch seit seinem dreißigsten Lebensjahr immer war. Ich habe jedenfalls in meinem Berufsleben wenige Menschen erlebt, die eine derart natürliche Autorität ausstrahlen. Dazu passt auch, dass Fischer in einer Branche, in der heute jeder Praktikant spätestens am dritten Tag den Chefredakteur duzt, bis heute ein Siezer geblieben ist. Man käme gar nicht auf die Idee, ihn zu duzen.

Auch für jahrzehntelange Kollegen und engste Mitarbeiter wie Peter Resetarits oder Christian Schüller ist er bis heute in seiner Gegenwart “Herr Fischer” und in seiner Abwesenheit “der Fischer”. Für mich natürlich auch. Und es kommt einem nicht komisch vor, sondern das gehört sich so. (Claudia Neuhauser, seit Jahrzehnten eine seiner engsten Vertrauten, bot er übrigens eines Abends nach seinem Abschied aus dem ORF nach einigen Gläsern Wein auf Drängen eines gemeinsamen Freundes doch das Du-Wort an. Am nächsten Tag wollte er es ernsthaft wieder zurücknehmen. Das ist eine meiner Lieblingsgeschichten…)

Doch trotz dieses natürlichen Autoritätsverhältnisses war und ist “der Fischer” immer bereit, ja regelrecht begierig, von den Jüngeren selbst zu lernen.

Die wichtigste Eigenschaft, die ein Journalist haben muss, hat er im Übermaß – er ist unendlich neugierig: Auf Geschichten, natürlich auf jedes Gerücht, aber auch auf Entwicklungen, auf Trends oder neue Medienformate. Immer will er das Neueste wissen, kennen und am liebsten gleich ausprobieren. Wie jeder gute Lehrer will er auch selbst immer weiter lernen. Was gibt es Neues? – wohl der wichtigste Satz den es für einen Journalisten gibt – ist quasi Fischers Lebensmotto.

Dass Herr Fischer trotz alldem erst heute zum Herrn Professor Fischer wird, muss ein Versehen in der zuständigen Bürokratie gewesen sein. Es könnte allerdings auch mit der eigenwilligen Eitelkeit des Auszuzeichnenden zu tun haben. Denn auch wenn er das kokett bestreitet, ist er natürlich eitel – wie alle, die im Fernsehen arbeiten. Aber jemanden zu bitten, doch möglichst rasch nach seinem Fünfziger einen Professor für ihn zu beantragen, wie das in dieser Branche nicht ganz unüblich ist – dafür wäre Fischer doch zu eitel. Das wäre ihm peinlich.

Ich weiß, dass er Vertraute sogar gefragt hat, ob er diese Ernennung überhaupt annehmen solle. Aber ich weiß auch, dass er sich über diese Verleihung heute wirklich freut. Und ich freue mich, dass ich Ihnen etwas über Professor Johannes Fischer erzählen durfte.

Ich bin ja nach dem Gespräch im Griensteidl vor 21 Jahren nicht des Fernsehens wegen zum Fernsehen gegangen – im Gegenteil, ich wollte nie Fernsehen machen. Ich bin damals zum Fernsehen, weil es die einzige Chance war, mit dem legendären Johannes Fischer zu arbeiten und von ihm zu lernen.

Das war eine gute Entscheidung, denn er hat sich als der beste Lehrer herausgestellt, den man sich als Journalist nur wünschen kann. Ein idealer Professor im ganz ursprünglichen Sinn des Wortes. Auch wenn er einen – etwas unprofessoralen – Hang zur Übertreibung hat. Der Papst zum Beispiel war nie im ZiB2-Studio – und Claudia Schiffer hat auch keiner von uns je getroffen.

Vielen Dank und – Herr Professor! – ganz herzlichen Glückwunsch!