Niki Lauda, sein Kapperl & ich

Natürlich hätte „Österreich“ auch bei mir nachfragen können – aber warum sollte man sich auch durch sowas wie Recherche um eine schöne Schlagzeile bringen…

Nein, ich habe zu Niki Lauda im ZiB2-Studio natürlich nicht gesagt: „Nehmen Sie die Kappe ab! Ich mag kein Glücksspiel.“ Das ist doch völlig grotesk.

Ich habe Lauda – wie jeden Gast, der mit großen Sponsoren-Logos im ZiB2-Studio erscheint – ganz höflich gebeten, ob es ev. möglich wäre, dass er seine Kappe für das Interview abnimmt, weil es für die ZiB ein strenges Werbeverbot gibt und wir mit Sponsoren-Logos Probleme bekommen können. Welches Firmenlogo das ist, spielt dafür keinerlei Rolle.

Ich frage das alle Sportler im Studio, manche sind dazu bereit (Marcel Hirscher zum Beispiel), manche nicht, wir können niemanden dazu zwingen. Lauda sagte nein, will ich nicht, das Thema war erledigt und wir hatten ein völlig problemloses, interessantes Interview zum Thema Österreich-Grand Prix. Lauda wirkte zufrieden, ich war es auch.

(Ich hätte ihn übrigens nicht gefragt, wenn er nicht in den Monaten zuvor mehrfach öffentlich ohne Kapperl aufgetreten wäre, u.a. bei den Golden Globes.)

Dass ihn unser Gespräch in Wahrheit so sehr empört hat, hat Niki Lauda bisher gut verborgen. Er hat sich weder damals beschwert (das Interview war nicht „vor einem Jahr“, sondern am 18. Juni 2014) noch später bei irgendeiner Gelegenheit. Und er war auch etliche Monate später ganz unkompliziert mit einer Live-Schaltung über den schrecklichen Absturz von Nizza wieder bei mir in der ZiB2.

Was irgendwie nicht ganz zu seinem angeblichen Motto passt: „Wenn der Wolf mich anruft, sage ich Nein, mit dem Deppen redet man nicht“.

Aber sonst ist an der „Österreich“-Geschichte praktisch alles richtig. Also Laudas Name und meiner.