Im RückSPIEGEL

Knapp fünf Monate nachdem bekannt wurde, dass der vielfach ausgezeichnete Star-Reporter Claas Relotius jahrelang Texte für den SPIEGEL (und andere Redaktionen) erfunden, gefälscht oder zumindest massiv „aufgehübscht“ hatte, hat die dreiköpfige interne Untersuchungs-Kommission des SPIEGEL nun ihren Bericht vorgelegt. Es ist ein 17-seitiges, eindrucksvolles Dokument, das der SPIEGEL auch in voller Länge abgedruckt und online gestellt hat.

Relotius war ein Hochstapler, ein außergewöhnlich begabter und fleißiger noch dazu – aber die Autor*innen des Berichts sehen innerhalb der SPIEGEL-Redaktion und in bestimmten Entwicklungen im Journalismus generell auch wesentliche systemische Ursachen, die erklären, warum Relotius mit seinen Fake-Reportagen so lange unentdeckt blieb und für seine Texte regelmäßig gefeiert wurde.

Es ist jedenfalls ein Bericht geworden, der in jeder Journalist*innen-Ausbildung gelesen und diskutiert werden sollte.

Screenshot mit LinkDER SPIEGEL, 25.5.2019


Und hier noch eine exzellente Rezension des Kommissions-Berichts von Stefan Niggemeier, einem der klügsten deutschsprachigen Medienjournalisten.