Screenshots von Fake-Postings

Das Geheimnis meiner „geheimen Investition“

Seit einigen Wochen tauchen auf Facebook ständig neue Werbe-Postings mit Fotos von mir auf, in denen ich angeblich das Geheimnis meiner „jüngsten geheimen Investition“ oder meines „Reichtums“ verraten würde. Das ist natürlich alles FAKE.

Aber extrem ärgerlich. Zum einen, weil vielleicht Menschen auf diesen Schwindel hineinfallen und zum anderen, weil ich grundsätzlich keine Werbung mache (und aufgrund des ORF-Gesetzes auch gar nicht dürfte).

Mittlerweile wird aber klarer, warum diese Fake-Postings immer mehr werden. Der IT-Experte Martin Haunschmid hat sich das näher angeschaut (danke !!!) und ist dabei auf einige interessante Details gestoßen.

Letztlich geht es um Werbung für irgendwelche Kryptowährungs-Spekulationsgeschäfte (Mein tatsächlicher Tipp: Lassen Sie die Finger davon!). Die werden jedoch auf Facebook nicht mehr so einfach ausgespielt, weil es sich dabei sehr häufig um betrügerische Angebote handelt. Deshalb verstecken sich die neuen Anzeigen mit Fotos von Prominenten häufig auch hinter scheinbar harmlosen Seiten, etwa mit Kochrezepten (mit denen habe ich aber auch nichts zu tun, ich kann – zum Verdruss meiner Frau – gar nicht kochen).

Da scheint jedenfalls jemand ziemlichen Aufwand zu treiben und auch ziemlich viel Geld zu investieren, wie Martin Haunschmid in seinem Blog sehr interessant (und durchaus amüsant) beschreibt. Das täten diese Betrüger wohl nicht, würde es nicht auch einiges einbringen. Nun denken sich wohl die meisten von Ihnen: Wer soll auf diesen Schwachsinn hineinfallen, es sieht doch jedes Kind, dass das ein Fake ist?

Aber es gibt auch Menschen, die ernsthaft glauben, dass ihnen ein nigerianischer Prinz drei Millionen Dollar vererben möchte (Die bittere Wahrheit: Stimmt nie!) und vorab für die „Spesen“ echtes Geld überweisen. Ich hoffe trotzdem sehr, dass sich niemand von diesen betrügerischen Postings täuschen lässt und bei den Krypto-Gaunern Geld verliert.

Ich bin in der Zwischenzeit in Kontakt mit Facebook, wo man mir versprochen hat, sich um die Sache zu kümmern, und ich werde beim Bundeskriminalamt eine Betrugsanzeige erstatten, weil hier jemand mit meinem Namen und Bild Menschen täuscht. Falls Ihnen auf Facebook ein solches Fake-Posting begegnen sollte, bitte melden Sie es! Je mehr Meldungen die dort bekommen, desto leichter können sie diese Art von Werbung blockieren.

Ach ja, was das Geheimnis meines angeblichen „Reichtums“ angeht: Ich gebe nicht mehr aus als ich verdiene, habe keine Schulden (aber dafür auch keine Eigentumswohnung und kein Haus), ein sehr kleines Auto, eine Pensionsversicherung und was ich in den 34 Jahren, seit ich hauptberuflich arbeite, gespart habe, wird am Sparbuch durch die Inflation jährlich etwas weniger wert. Millionär wird man so leider nicht (also ich jedenfalls nicht). Wenn Sie also wissen wollen, wie man reich wird, müssten Sie jemand anderen fragen. Aber ich fürchte, die Facebook-Werbungen mit Herrn Mateschitz sind ebenfalls Fake.
(Und nein, ich möchte keine Ratschläge von Finanzberatern, danke!)

Armin Wolf ist Journalist und TV-Moderator. Sein Blog befasst sich v.a. mit Medien und Politik.

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