Alle Beiträge von Armin Wolf

Geboren am 19. August 1966 in Innsbruck. Studium der Politikwissenschaft (mit einer Fächerkombination aus Zeitgeschichte, Soziologie und Erwachsenenbildung) in Innsbruck und Wien. Sponsion 2000, Promotion 2005. Postgraduate-Studium Business Administration in Berlin, MBA 2010. Seit 1985 ORF-Journalist. Ab 2002 Moderator der ZiB2, seit 2010 auch stellvertretender Chefredakteur der TV-Information.

Wo kommt nur diese Wut her?

Jetzt habe ich drei Wochen Facebook-Ferien gemacht, nichts geschrieben und nur sehr selten auf meine Seite geschaut. Also, schön, wenn Sie noch da sind!

Am Silvestertag war noch jemand da und hat auf meine Seite unter das Weihnachts-Posting über Bing Crosby ohne weitere Erklärung den freundlichen Satz geschrieben (Rechtschreibung und Zeichensetzung im Original):

„armin du stück scheisse fall einfach tod um tu mir den gefallen“

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White Christmas – Just like the ones I used to know…

Als ich in den 1970er Jahren ein Kind in Innsbruck war, verlief der 24. Dezember bei uns zuhause jedes Jahr gleich.

Erstmal war er viel zu lang. Ausgerechnet dieser Tag war der längste im ganzen Jahr, mindestens doppelt so lang wie jeder andere. Obwohl schon Weihnachtsferien waren, wachte ich vor Aufregung noch früher auf als sonst – aber es gab nichts zu tun. Keine Schule, nichts zu lernen und weil ja das Christkind für die Geschenke zuständig war, musste auch nichts besorgt oder verpackt werden. Als einzige Beschäftigung blieb, die Zeit bis zum Heiligen Abend totzuschlagen.

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Die fehlenden Zwischentöne

Rainer Nikowitz hat im PROFIL den wichtigsten Text der letzten Wochen geschrieben – über die fehlenden Zwischentöne in der Flüchtlingsdebatte:

Ausschnitt aus dem PROFIL-Artikel

 

A Christmas present. Or two. Or ten…

Wenn das die „Systemmedien“-Paranoiker sehen…
Es gibt sie ja offenbar doch – die zentral gesteuerten Medien.
Das Video ist von 2013. Aber noch immer großartig!

Mein Groupie war wieder da

Mein Groupie war wiedermal vor dem ORF-Zentrum. Ist aber textlich eher eintönig.

Fotos von 3 Graffities am ORF-Parkplatz: "Armin, du Ratte"
Fotos vom 9.12. | 13.8. | 11.8.2015

 

Sind ZiB 2-Interviews zu hart?

Noch ein Nachtrag zum Thema TV-Interview – ein Schatz aus dem ORF-Archiv: ein knallhartes Interview mit dem damaligen Sozialminister Anton Proksch zum Thema Alkoholismus.

(Zeigen Sie das bitte keinem aktiven Politiker! Nicht, dass wer auf Ideen kommt…)

 

Warum ich Prinz Charles nicht interviewe

Kürzlich habe ich hier was Längeres über ZiB2-Interviews geschrieben. Dazu passt irgendwie, was heute im „Independent“ steht: Wer den britischen Thronfolger fürs Fernsehen interviewt, muss einen 15-seitigen Vertrag unterschreiben.

Die Highlights: Jede einzelne Fragen muss wörtlich vorarb bekannt gegeben und abgesegnet werden. Das PR-Team des Prinzen kann das Interview jederzeit abbrechen. Über den Abbruch darf in keiner Form berichtet… werden. Der Roh- und der Feinschnitt des Interviews müssen vor der Sendung vorgelegt und genehmigt werden, ebenso alle Trailer und Presseaussendungen.
Absurd.

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Wie sehr müssen wir uns vor Terror fürchten?

Am Montag dieser Woche hat FPÖ-Obmann Strache auf einer FB-Seite sehr empört ein Video gepostet – von Muslimen, die angeblich über die Anschläge von Paris jubeln würden. Wie sich schnell herausstellte, war das Video von 2009. Es waren feiernde Fans nach einem Cricket-Match in Pakistan, mit Terror oder Paris hatte es rein gar nichts zu tun. Auf der Strache-FB-Seite wurde das Video irgendwann kommentarlos wieder gelöscht.

Heute postet Herr Strache unter dem höflichen Titel „Zitate aus der Irrenanstalt“ sehr empört, der „ORF-Wolf“ – gemeint bin offenbar ich – hätte „Unfälle mit gezielten Morden“ verglichen. Seine FB-Seite hat ca. 280.000 Fans und bis jetzt hat mir sein Posting einige Dutzend Nachrichten von Strache-Fans eingebracht, in denen „charakterloses Arschloch“ zu den freundlicheren gehört und „Warte nur, bis ich dich im Straßenverkehr treffe“ zu den unfreundlicheren.

Was ist tatsächlich passiert?

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Live oder nicht live – Das ist oft die Frage

„Das Gespräch haben wir aus Termingründen aufgezeichnet“, das ist ein Satz, der immer wieder in der ZiB2 fällt. Und nicht wenige Zuseher beklagen sich darüber, dass „so viele Interviews nicht mehr live sind“. Aber warum ist das so?

Wir versuchen für jede Sendung den möglichst interessantesten Gast zum wichtigsten Thema des Tages zu bekommen. Das ist jedenfalls unser Anspruch. Nicht immer gelingt uns das, weil uns nicht jeder Gast, den wir einladen, auch zusagt. Mitunter haben Menschen, die wir anfragen, tatsächlich keine Zeit oder sie wollen kein Interview geben (gerade PolitikerInnen entscheiden das sehr strategisch) oder es ist schlicht unrealistisch, sie für die ZiB2 zu bekommen.

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Was darf ein Interviewer im ORF?

Weil das Interview mit Susanne Winter nun doch noch eine ziemlich heftige Debatte ausgelöst hat, noch schnell ein paar Gedanken dazu.

Nein, ich bin mit dem Interview nicht zufrieden. Ich bin nie zufrieden mit meinen Interviews, jedes einzelne würde ich – hätte ich die Gelegenheit dazu – in manchen Teilen oder sehr grundsätzlich anders machen. Es hat einen Grund, warum ich ein Beckett-Zitat so gerne mag, das verkürzt lautet: Try. Fail. Try again. Fail again. Fail better.

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